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14. Internationales Treffen der Freunde des 2CV 2001

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Galerie » Veni. Vidi. Victus sum.

(Oder: Seeboden war super!)

Vor 10 Jahren fing alles eigentlich ganz harmlos an - doch das tut es ja immer. Ich schaute mir das Video vom "9. Welttreffen der 2CV - Freunde im Haslital/ Schweiz 1991" an und dachte, wie schön es sein müsste, selbst einmal bei so einem Treffen dabei sein zu können. Und mir dort nur so zum Spaß mein eigenes Video drehen zu können. Mit ENTEN. Vielen Enten. Denn was kann bei diesen Hauptdarstellern schon schiefgehen?!

Wie heißt es so schön: man wird ja noch träumen dürfen. Und zwei Enten-Träume kehrten immer wieder. 1) Einmal möchte ich bei einem Ententreffen dabei sein. 2) Einmal möchte ich in der Lotterie gewinnen und mir eine alte Fabrikshalle zum privaten Citroën-Museum umbauen. Trocken, denn der Enten-Hang zu überflüssigen Rheuma/Rost-Attacken ist mir (dank meines never-to-be-forgotten Donald) noch in lebhafter Erinnerung. Naja, das mit dem Lotteriegewinn wird wohl nichts. Doch mit dem Ententreffen!

Es erübrigt sich, im Narizin zu erwähnen, dass heuer das 14. Internationale Treffen der Freunde des 2CV stattfand - bei Seeboden am Millstätter See. Wir verbrachten zuvor einige Tage in Dornbirn und entschieden uns daher für die Anreise Arlberg - Reschenpass - Meran - Bozen - Lienz - Villach (wo wir seit vielen Jahren ein nettes Hotel an einem kleinen See kennen). Über die landschaftliche Schönheit Südtirols wissen schlaue Bücher viel zu sagen. Nur: sie wurde bei Meran erstmals noch gesteigert durch einen Konvoi Schweizer Enten, die offensichtlich ebenfalls nach Seeboden unterwegs waren. Später, bei Spittal, trafen wir auf einen weiteren gemischten Konvoi von französischen und deutschen Enten. Und das verkürzt so eine lange Fahrt doch erheblich.

Auch am 26. 7. wurde die Anreise Villach - Seeboden durch zahlreiche Enten verschönt und aufgelockert. Die Wegweiser zum Treffenplatz waren unübersehbar (welch größeres Kompliment läßt sich Wegweisern machen?) und die Einweisung durch ein alemannisches Ordnerteam ebenfalls professionell. So konnten wir ungestört Enten und andere Citroën-Modelle genießen - und auf Video bannen. (Mein eigenes Enten-Video). Ermutigt durch ein reichhaltiges "Rahmenprogramm" mit Ausflügen zu Kärntens Wehrkirchen oder die nahen Badeseen herrscht bei so einem Treffen natürlich ein ständiges Kommen und Fahren, was die "Dreharbeiten" durchaus erleichtert. Es aber ein bißchen schwierig macht, die im "World-Meeting-News 4" angegebene aktuelle Zahl von 2639 Fahrzeugen und 5654 Besuchern zu bestätigen (erst recht durch den Sucher der Video-Kamera. Diese Dinger machen ihrem Namen alle Ehre und tragen ihn völlig zu recht!). Die Zahl der Enten, Dyanen, Amis 6 & 8, Haifischmodelle, HYs etc. war jedenfalls ein gewaltiges Erlebnis. Selbst Son Majesté, ein Weizer SM, gab dem restlichen Fußvolk die Ehre.

Unser besonderer Liebling war aber ADAM, ein 51er Erpel aus Finnland, der stolz EVA, den dazugehörigen Anhänger, präsentierte. Und laut Besitzer den ganzen Weg von über 2500 km auf eigenen Rädern geschafft hat - "without ANY problems", wie er uns stolz versicherte. Lediglich die car-ferry wurde als Hilfsmittel verwendet. Und gegen die lässt sich schwerlich etwas einwenden, die sei ihm gegönnt! Und die Elektrik sei nicht ganz original. Ein Zugeständnis an von den Franzosen unterschätzte finnische Winter. Denn im Unterschied zu anderen Citroën-Modellen seiner Sammlung "which are not on the road yet" ist Adam für "daily use" bestimmt!

Die Anzahl der Möglichkeiten, eine Ente individuell zu gestalten, ist schier unerschöpflich - und durch diverse Bildbände und Prospekte etc hinlänglich dokumentiert. Trotzdem ist es ein Unterschied, ob man von dieser Möglichkeit theoretisch weiß, oder ob man ihre Umsetzung auf Schritt und Tritt vor Augen geführt bekommt (im wahrsten Sinn des Wortes). Natürlich wird nicht jedem Besucher jedes Modell gleich gut gefallen haben (machen z.B. eine kleinere Windschutzsscheibe und breitere Reifen eine Ente wirklich telegener?), aber es ist schön zu sehen, mit wie viel Liebe, Können und Phantasie sich serienmäßige Autos in Persönlichkeiten umgestalten lassen. Auf dem riesigen Flohmarktgelände wurden dazu wesentliche Bestandteile angeboten. So wurde auch der Slogan "CECI EST PLUS QU´UNE VOITURE ... C´EST UN ART DE VIVRE" eindrucksvoll bewiesen.

Auf den ca. 61 Seiten des Internet guest-books wurde zu recht die gute Organisation und die gute Stimmung gelobt, lediglich die "etwas zu gut funktionierende Heizung", sprich zu hohe Temperatur, kritisiert. Aber eine vom Regen durchweichte Wiese wird durch 2639 Fahrzeuge nicht gerade zum englischen Rasen, die Stimmung eines Treffens steigt nicht verkehrt proportional zur Temperatur - auch diese Erkenntnis gewann man schon bei früheren Treffen. Seien wir froh, dass das Wetter so gut war. Und Sonnenbrand nach 1 Woche abklingt (im Selbstversuch getestet, hähä. Trotz fürsorglich/selbstloser Warnung in den OECC-Unterlagen). Nicht zuletzt die Gösser-Brauerei wird das so sehen.

Wir waren 2 Tage, jeweils über 6 Stunden, am Gelände unterwegs und die Zeit, Filmcassetten und Filme vergingen wie im Flug. Die Atmosphäre und geniale Mischung von Leuten aller Altersstufen, unterschiedlichen Sprachen, Motorengeräuschen, unterschiedlicher Musik, Kochdüften etc war ein Erlebnis, das sich nicht beschreiben läßt. Das muss man wirklich selbst einmal erlebt haben. Leider vergeht die Zeit aber immer viel zu schnell und der Alltag hat einen wieder: Bei der Rückreise (wieder nach Dornbirn) trafen wir bei der Grenze bei Sillian noch ca. 15 Enten aus England. Bei der Rückreise von Dornbirn nach Linz, wenige Tage später, keine einzige Ente mehr. Ein (!) CX kam dem Anspruch "Citroën Klassiker" noch am nächsten.

Heute waren wir einkaufen, unsere übliche Linzer Stadtrunde - immerhin begegnete uns da eine weiße Kastenente. Mit Wehmut erinnert man sich bei dieser Enten-"Dichte" an die Tage in Seeboden zurück. Und hat plötzlich den alten Schulatlas erstmals nach langer Zeit wieder in der Hand. Da ist zumindest Cuneo eingezeichnet. Vinadio, der Schauplatz des 15. Internationalen Treffens der Freunde des 2CV, ist angeblich ganz in der Nähe.

Wie heißt es so schön: man wird ja noch träumen dürfen. Und bis dann (?)

"KEEP ON DUCKIN´ IN A FREE WORLD"

wünschen Euch Gernot und Doris, Linz


©Hannes & SLOTEN, 2001-10-08

URL: http://2001.oecc.at/gal_t_veni.htm