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Abt.: Banalitäten Für immer Schwung Donnerstag Freitag Samstag Darf beim Zurückfahren Khais wunderbare 70er Ente fahren, was mir besonders gut gelingt. Hätte ich ein eigenes Auto zum Überstellen gehabt, dann hätte das bestimmt wieder monatelang gedauert und eine Artikelserie abgegeben. Sonntag * Das Redaktionskammerl wird gemeinsam mit Christine und Stefan bezogen. War früher eine Fußballer-Garderobe und wird in wenigen Tagen wieder eine sein, sofern wir die Radaktions-Sessel wieder rauskriegen. Die sind sehr bequem, aber überbreit. Hinsetzen geschieht am besten mit einem Bocksprung über die Lehne, weil seitliches Vorbeigehen wegen dem Nachbarsessel unmöglich wird. Ahne das rapide Zunehmen meiner akrobatischen Fähigkeiten, auch wenn praktisch bei Null begonnen wird. Montag Stelle meine Kapperlwurf-Karriere sicherheitshalber nach dem ersten Erfolg ein.
Dienstag Werden sicher bald gegen mich verwendet. Mittwoch Der in Gulden ausgewiesene Verkaufspreis wird vom Verkäufer per Taschenrechner auf öS 35,- umgerechnet. Merke blöderweise an, dass mir das verdächtig wenig vorkommt. Neuerliches Eintippen bringt eine höhere Summe, nämlich öS 1.976,- für beide Bleche. Versuche, einen kleinen Mengenrabatt herauszuschinden, was kläglich misslingt, auch lässt mich der Anbieter tatsächlich weggehen. Komme eine Stunde später mit öS 1.976,- wieder, nur hat der Verkäufer mittlerweile den Preis vergessen. Diesmal plädiert der Taschenrechner für öS 1.636,-, beim Zahlen bekomme ich noch eine Stoff-Quietschente geschenkt. Gehe bei dem Stand in den nächsten Tagen vorsichtshalber nur mehr mit Nikolo-Bart und Handy getarnt vorbei. * Die Bodenbleche passen nicht in die Ente, so lange ich darin wohne. Lagere die Teile also hinter der Tür des Redaktionskammerls, wo sie lautstark am Boden knarzen, wenn jemand die Tür zu heftig auffliegen lässt. * Fußballspiel des SC Seeboden gegen eine 2CV-Weltauswahl. Weil sich nicht so leicht ein Platzsprecher findet, bekommt Alfons das Mikro in die Hand gedrückt. Es ist dies somit das erste Fußballmatch mit parteiischem Sprecher, allerdings ist ja der Alfons auch nicht vorrangig in der Welt des Kickens daheim, was vielleicht nicht so toll ist, wenn man was drüber sagen soll. Muss auch manchmal einsagen, obwohl ich mich noch schlechter auskenne. Der SC Seeboden verliert trotzdem, ein nachher in der Redaktion vorbeikommender Fußballer will sich nicht darüber äußern, ob das ein bisserl absichtlich war. Donnerstag
* Es liegt Schnee. Der Wetterumschwung ist allerdings ein sehr lokaler und kommt vom LKW, der seinerseits vom Mölltaler Gletscher kommt, weil wir ihm vorher ein Gerstl rübergerieben haben, damit er dort hinfährt. Dies ist also die erste Superfinn-Party mit 35 Grad Celsius und Schnee, und auf dem Schnee findet sich sogleich der gewiss erste Holländer mit Schi. Der rund zwei Meter lange Aufstieg ist innert Zehnminutenfrist bezwungen, die Abfahrt ist gekennzeichnet von ungeahnter Rasanz, nicht jedoch von katzenartiger Geschmeidigkeit, weshalb es ihn nach zwei Metern Abfahrt hinprackt. In diesem Moment ist der Welt wahrscheinlich ein Wintersportler verlorengegangen, ganz ernsthaft war die Absicht eh nie: "Ich habe gedacht, in Österreich muss man einfach Schi dabei haben." Freitag
* Ertappe mich vermehrt dabei, Wellblech-Enten zu umkreisen, den Geruch alten Blechs aufzusaugen, die Reduktion der Technik zu genießen. Ertappe mich weiters dabei, meine Garagenplätze zu zählen (leider voll) und die Auslastung meiner Wechselkennzeichen nachzurechnen (ebenfalls voll). Wieder einmal Ablenkung gefunden bei den guten Kärntnernudeln. * Was ein Welttreffen ausmacht, ist diese wunderbare Stimmung von Friedfertigkeit. Die Köche bei der Essensausgabe sind überrascht, dass niemand murrt, wenn der Kaiserschmarrn statt 10 Minuten deren 20 braucht, sogar die beiden diensthabenden Gendarmen, anfangs von dienstlicher Grimmigkeit, werden nach einer Platzrunde sehr gelöst angetroffen. Bei einem GTI-Treffen sollen ja angeblich schon 2 Teilnehmer für ein Beschleunigungsduell (oder zumindest für eine Massenschlägerei) genügen, sagt man. * Entdecke einen der schrägsten Umbauten überhaupt, nämlich eine obenherum verschmälerte Ente mit zwei Sitzen hintereinander. Untenherum ist alles normal breit, weshalb man damit jetzt auch Kurven fahren kann. Vorteil des Umbaus: Jeder Passagier verfügt jetzt über zwei Türen. Und den Tacho versteht auch, wer des Lesens unkundig ist.
* Führe das Fernsehteam von Willkommen Österreich über den Treffenplatz. Einige Leute werden interviewt, um abends im TV aufzublitzen, im Hintergrund fahren ein paar holländische Enten auf und ab, was das Auge des Kameramannes hoch erfreut. Sogleich verschafft er sich Zutritt und einen Stehplatz auf der hinteren Sitzbank, um eine Ente beim Fahren zu filmen. Leider hat er als Einziger nicht bemerkt, dass gerade ein Spritzpistolen-Duell läuft. Der Beitrag wird trotzdem ohne Wasserflecken gesendet. * Das Schlimme bei einem Welttreffen ist ja der Schlafmangel (vgl.: "Never sleep at a worldmeeting, you can sleep the rest of your life."), was besonders fürs Veranstalterteam gilt, trotz ambitioniertem Heimtraining. Wer schlafen will, tut das am besten heimlich am WC. Vielleicht sogar unabsichtlich. Samstag * Entdecke mein Traum-Motorrad, nämlich jenes der italienischen 2003-Veranstalter: Praktisch jedes Bauteil stammt vom 2CV, der hintere Kotflügel ist aus zwei Enten-Exemplaren geschweißt, der vordere ebenso, die Räder hängen an Enten-Schwingarmen, Motor und Getriebe kommen vom 2CV, der Kickstarter ist der einzige, der ohne Draufspringen aktiviert wird: Der Mechanismus eines Seilzug-Starters wird per Fuß betätigt, was ähnlich mühelos gelingen wird wie das Bremsen einer DS. Etwas beunruhigend ist nur, dass am gesamten Motorrad nur eine einzige Bremstrommel vorkommt, und zwar am Getriebe. Hat bestimmt mit der Verringerung ungefederter Massen zu tun.
* Fatalen Fehler begangen: Fahre mit einem geborgten Ami 6 eine Proberunde, weil mir plötzlich die vielen Aluminium-Details auffallen - und das Alu ist ja ein Metall, welches der Rennradsammler besonders mag. Das färbt unvermittelt aufs ganze Auto ab, auch wenn der Ami 6, genau genommen, ausschaut, als habe Aki Kaurismäki ein paar Designskizzen verfilmt. Es erheben sich also folgende Fragen: Werden Ami 6 Break in Frankreich noch vom Bauern ab Hof verkauft? Wird der angemailte Besitzer eines 67er Exemplars vielleicht doch noch zurückmailen? Ist eine Neuauflage einer mit einer DS angerissenen Artikelserie zu befürchten? Sonntag Wer heute schon abfährt, ist Treffenbesucher. |
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